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Linz – Blutiger Streit führt zu Drogenring

Streit unter Freunden führt Polizei in Linz zu Drogenring (Symbolbild) (Bildquelle: BMI/Gerd Pachauer)

Den Suchtgiftermittlern des Linzer Stadtpolizeikommandos gelang es bei umfangreichen Ermittlungen mehrere teils schwere Straftaten zu klären.

Ausgangspunkt der Ermittlungen war ein Streit eines 35-Jährigen aus dem Bezirk Linz-Land und eines 36-jährigen Linzers im April 2020 um ein Handy, der darin endete, dass der Jüngere seinem Kontrahenten mit einem Messer in den Oberschenkel stach und das besagte Smartphone raubte.

Dies bewegte den 36-Jährigen dazu, bei der Polizei ein Geständnis betreffend Suchtgifthandel abzulegen. Bei den daraufhin geführten akribischen Ermittlungen stellte sich heraus, dass dieser nur einen Bruchteil der Straftaten zugegeben hatte, die ihm zur Last gelegt worden waren.

Er wurde aufgrund einer gerichtlichen Bewilligung festgenommen und zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Auch dem 35-Jährigen wiesen die Ermittler den Handel mit Crystal Meth und Cannabiskraut und einen sexuellen Missbrauch einer wehrlosen Person durch die Verabreichung von Suchtgift im April 2020 nach.

Bei den weiteren Ermittlungen konnten die Kriminalisten zudem eine überregional agierende, hierarchisch strukturierte Tätergruppierung ausforschen. Diese bestand aus vier Haupttätern im Alter von 36 bis 61 Jahren und 33 Subverteilern. Zuerst hielten sie ein Linzer Pärchen bei der Rückfahrt einer Drogenbeschaffung aus Wien an. Es handelte sich um einen 58-jährigen Serben, der in Österreich unrechtmäßig aufhältig war und eine 55-jährige Österreicherin, die im Suchtgiftmilieu als "Kristall-Oma" bezeichnet wird.

Mit dabei hatten sie 35 Gramm qualitativ hochwertiges Crystal Meth. Sie zeigten sich geständig und machten auch die Wiener Bezugsquelle namhaft. Der 61-jährige Wiener wurde nach intensiver Fahndung im Stadtgebiet von Wien festgenommen. Wenig später wurde ein 19-jähriger Drogenkurier nach seiner Rückkehr aus der Slowakei im Gemeindegebiet von Brunn am Gebirge festgenommen. In seinem Fahrzeug fanden die Polizisten in einem professionellen Versteck unter dem Sitz 40 Gramm Crystal Meth.

Auch er verantwortete sich umfassend geständig und gab auch seinen slowakischen Lieferanten bekannt. Letzterer konnte Mitte September in Hainburg an der Donau im Besitz von Methamphetamin betreten und verhaftet werden. Auch der 36-jährige Slowake legte ein umfangreiches Geständnis ab.

Die 33 als Straßenläufer bezeichneten Subverteiler sind verdächtig, an den bekannten Drogenumschlagplätzen in Linz einer Vielzahl an Suchtgiftabnehmern im Laufe eines halben Jahres bis zuletzt Mitte Dezember 2020 insgesamt 9,2 Kilogramm der gefährlichen Modedroge Methamphetamin in ausgezeichneter Qualität, 500 Gramm Heroin und 3 Kilogramm Gramm Cannabiskraut verkauft zu haben.Zusätzlich stellten die Ermittler 500 Gramm Cannabiskraut, 100 Gramm Methamphetamin, mehrere hochpreisige Elektronikartikel und Suchtgifterlöse von mehreren Tausend Euro sicher.

Dass die Tätergruppierung auch vor Gewaltdelikten nicht zurückschreckte, wird dadurch untermauert, dass neben den Suchtgiftdelikten auch zwei absichtlich schwere Körperverletzungen mit Messer, eine mit einem Baseballschläger und der oben erwähnte sexuelle Missbrauch einer wehrlosen Person bzw. der schwere Raub geklärt werden konnten.Von den 37 ausgeforschten Tätern, welche allesamt den Staatsanwaltschaften Linz und Wels zur Anzeige gebracht werden, wurden 28 Täter festgenommen und die verbleibenden neun Subverteiler auf freiem Fuß angezeigt.

Neben den zahlreichen Verbrechen nach dem Suchtmittelgesetz und Anzeigen nach dem Waffengesetz (Besitz verbotener Waffen) konnten auch etwa 40 – teilweise durch Einbruch begangene – Diebstähle teils hochpreisiger Fahrräder einer Klärung zugeführt werden. Bei den drei Tätern handelt es sich um einen 39-jährigen, einen 29-jährigen und einen 25-jährigen Suchtgiftkonsumenten, welche die hohen Beschaffungskosten von Methamphetamin als Motiv angaben.