Steiermark

Wildon, Bezirk Leibnitz – Jugendliche festgenommen – Opfer gesucht

(Symbolbild)
(Symbolbild) (Bildquelle: Landespolizei Österreich)

Polizisten nahmen zwei Burschen im Alter von 16 und 17 Jahren fest. Die beiden jungen Männer stehen im Verdacht, seit rund zweieinhalb Jahren mehrfach Jugendliche massiv eingeschüchtert, genötigt, erpresst und beraubt zu haben. Die Polizei sucht nun nach bislang unbekannten Opfern.

Seit etwa einem Monat ermitteln Beamte der Polizeiinspektion Wildon nach der "zufälligen" Anzeige eines Raubüberfalls gegen den 16-jährigen Kosovaren und den 17-jährigen Rumänen aus dem Bezirk Leibnitz. Der aufmerksame Vater eines Opfers hatte den Raub von Mobiltelefonen im Nachhinein mitbekommen und erstattete Anzeige bei der Polizei.

Bei den folgenden Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht, dass die zum Teil einschlägig vorbestraften Tatverdächtigen offenbar bereits seit rund zweieinhalb Jahren derartige Straftaten verüben. Dabei schüchterten die beiden eine bislang unbekannte Zahl an Jugendlichen (insbesondere im Bereich von Jugend-Treffpunkten in Leibnitz, Wildon und St. Georgen an der Stiefing) regelmäßig durch Gewalt bzw. Androhung von Gewalt ein und nötigten die Opfer zur Herausgabe von Bargeld, Schmuck, Mobiltelefonen und diversen Wertgegenständen (zB AirPods, Kleidung, etc.). Auch Mopeds sollen die beiden Tatverdächtigen auf diese Art und Weise unbefugt in Gebrauch genommen haben. Anzeigen folgten aufgrund der massiven Einschüchterungen und Drohungen zumeist nicht.

Festnahme: Tatverdächtige schweigen
Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz und im Rahmen einer von der Polizeiinspektion Wildon koordinierten Aktion nahmen Polizisten die beiden Tatverdächtigen Anfang der Woche zeitgleich an deren Wohnadressen im Bezirk Leibnitz widerstandslos fest. Dabei standen auch Beamte der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) des LKA Steiermark und der Einsatzeinheit (EE) Steiermark im Einsatz. Bei den folgenden Hausdurchsuchungen stellten Beamte Raubbeute bzw. mehrere Mobiltelefone sicher. Beide Tatverdächtige machten bislang zu den erhobenen Vorwürfen keine Angaben. Sie wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert und befinden sich in Haft.

Massive Einschüchterungen: Dunkelziffer erwartet
Bisherigen Erkenntnissen zufolge gingen die beiden Burschen mit massiven verbalen Drohungen gegen ihre Opfer vor. Dabei drohten sie ihnen unter anderem auch sie zusammenzuschlagen, sofern sie Anzeige bei der Polizei erstatten. So gehen Ermittler aktuell beispielsweise von einem Bargeld-Raub Ende Juni 2021 im Bereich des Jugendzentrums Leibnitz aus, von dem bislang keine Daten des Opfers bekannt sind. Zudem ist von einer dementsprechenden Anzahl an bislang namentlich unbekannten Opfern auszugehen.