Wien – Mutter und Tochter führten Versandfirma für Drogen
Wien – Mutter und Tochter führten Versandfirma für Drogen
19.12.2025 | 09:42
Redaktion Polizeiticker Österreich
Große Mengen an Suchtmitteln wurden sichergestellt. (Bildquelle: LPD Wien)
Von Jänner 2022 bis November 2025 betrieben eine 35-jährige Frau und ihre Mutter einen anonymen Versandservice in Wien und Judenburg. Sie nutzen diesen fast ausschließlich für den Versand von Drogen aus dem Darknet. Große Mengen an Suchtmitteln wurden sichergestellt und beide Frauen festgenommen.
Eine Tatverdächtige betrieb seit Ende 2021 eine Firma mit kostenpflichtigem Versandservice, der das anonyme Empfangen und Abholen von Brief- und Paketsendungen ermöglichte. Der Dienst wurde gezielt mit Datenschutz und Anonymität beworben und verhinderte durch die Verwendung von Pseudonymen eine namentliche Zuordnung der Empfängerinnen und Empfänger.
Infos im Überblick
- Was ist passiert? Paketservice als Suchtmittelhandel aufgeflogen
- Wo? 1020, 1110 Wien und Judenburg (Steiermark)
- Wann? Jänner 2022 - November 2025
Umfassende Ermittlungen der Gruppe Frey des Landeskriminalamtes Wien – Außenstelle Zentrum Ost – in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und unter Leitung der Staatsanwaltschaft Wien ergaben, dass die Dienstleistung nahezu ausschließlich für kriminelle Zwecke genutzt wurde.

Die Substanzen wurden im Darknet bestellt. (Bildquelle: LPD Wien)
Rund 98 % der abgewickelten Sendungen standen im Zusammenhang mit dem Versand illegaler Substanzen, überwiegend bestellt über das Darknet. Im Zeitraum von Jänner 2022 bis November 2025 konnten in Zusammenhang mit Paketsendungen, die über die Firma bezogen wurden, große Mengen an Suchtmitteln sichergestellt werden.
Sicherstellungen aus den Paketsendungen:
- über 40 Kilogramm Cannabiskraut,
- rund 4 Kilogramm Cannabisharz,
- knapp 1,9 Kilogramm Kokain,
- mehr als 3 Kilogramm Amphetamin,
- über 900 Gramm Methamphetamin,
- über 1,5 Kilogramm MDMA
- mehr als 700 Stück Ecstasy-Tabletten

Mutter und Tochter befinden sich in Untersuchungshaft. (Bildquelle: LPD Wien)
Darüber hinaus erfolgten zahlreiche Sicherstellungen von Stoffen, die unter das Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz fallen, sowie von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und Falschgeld.
Nach verstärkten polizeilichen Kontrollen wurde das ursprüngliche Geschäftslokal im April 2025 geschlossen. In weiterer Folge stellte die Betreiberin auf ein System mit rund 400 Abholstationen im Wiener Stadtgebiet um und warnte Kundinnen und Kunden öffentlich vor laufenden Ermittlungen.Durch Transportwegkontrollen und umfangreichen Ermittlungsmaßnahmen konnten seit Mai 2025 wöchentlich mehrere illegale Suchtmittellieferungen abgefangen werden.

Weitere Ermittlungen sind im Gange. (Bildquelle: LPD Wien)
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurden Hausdurchsuchungen in Wien-Leopoldstadt, Wien-Simmering sowie in Judenburg durchgeführt. Dabei konnten weitere große Mengen an Suchtmitteln, Falschgeld und bereits geöffnete Paketsendungen sichergestellt werden.
Die 35-jährige Tatverdächtige und ihre 54-jährige Mutter (Stbg.: beide Österreich), die ebenfalls für die Firma tätig war, wurden Mitte November auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in Judenburg festgenommen. Sie wurden nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt und befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Die Website der Firma wurde mittlerweile stillgelegt. Weitere Ermittlungen dauern an.
Quelle der Polizeinachricht: LPD Wien