Festnahme nach schwerem Betrug in Vorarlberg – Mögliche weitere Opfer
Festnahme nach schwerem Betrug in Vorarlberg – Mögliche weitere Opfer
08.07.2025 | 09:59
Redaktion Polizeiticker Österreich
Es wird vermutet, dass weitere Personen dem Trickbetrug zum Opfer fielen. (Bildquelle: LPD Niederösterreich)
Am 2. Juni 2025 wurde ein 20-jähriger Mann in Vorarlberg festgenommen. Er steht im Verdacht, als „Abholer“ bei der Betrugsmasche Kautionstrick bzw. Medizintrick Wertgegenstände im Wert von rund 300’000 Euro erbeutet zu haben. Weitere sieben versuchte Fälle mit Schaden von 830’000 Euro werden untersucht. Die Polizei bittet mögliche weitere Opfer, sich zu melden.

Der 20-Jährige zeigte sich bei der Vernehmung für seine Taten nicht geständig. (Bildquelle: LPD Niederösterreich)
Aufruf an weitere Opfer
Mögliche weitere Opfer werden gebeten, mit den Ermittlerinnen und Ermittlern der EG FaPo im Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Telefonnummer 059133-30-3333 in Kontakt zu treten.
Modus Operandi:
-
Bei dem sogenannten Kautionstrick werden die Opfer durch weitere bislang unbekannte Täter telefonisch kontaktiert, wobei diesen, entgegen den Tatsachen, mitgeteilt wird, dass ein naher Familienangehöriger einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei welchem der Zweitbeteiligte schwer verletzt oder gar tödlich verunglückt sei. Um der sofortigen Festnahme und Einlieferung des Familienangehörigen in eine Justizanstalt entgegenzuwirken, sei unverzüglich eine Kaution im mehrstelligen Eurobereich zu bezahlen. Der Geldbetrag wird im Laufe des Telefonates dann von einem „falschen Polizisten“, meist an der Wohnadresse des Opfers, entgegengenommen. Anschließend wird das Geld auf schnellstem Wege ins Ausland verbracht.
-
Der sogenannte Medizintrick funktioniert im Grunde genauso wie der zuvor erklärte Kautionstrick, mit dem einzigen Unterschied, dass hier eine andere Masche bei der telefonischen Anbahnung verwendet wird. Die Anrufer geben sich als Ärzte oder medizinisches Personal aus und teilen den Opfern mit, dass ein naher Familienangehöriger schwer an Krebs (meist Darmkrebs) erkrankt sei. Der Tod des Angehörigen könne nur mit einem sehr kostspieligen Medikament aus der Schweiz verhindert werden. Dieses müsse aber unverzüglich in bar oder mittels Wertgegenstände an einen Kurier des Krankenhauses übergeben werden. Nach der Übergabe wird das Geld ebenso auf schnellstem Wege ins Ausland verbracht.