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Graz ST – Frau nach Spendenbetrug zum Amoklauf festgenommen

Symbolbild (Bildquelle: kropekk_pl (CC0) - (Symbolbild))

Am 19. September 2025 nahm die Polizei Ermittlungen gegen eine 33-jährige Frau auf, die nach dem Amoklauf vom 10. Juni über eine Crowdfunding-Plattform falsche Spendenaufrufe gestartet haben soll. Sie erhielt mehr als 37.000 Euro und erschlich zusätzlich Sozialleistungen. Die Frau wurde festgenommen.

Nach einem über das Bundeskriminalamt eingelangten Hinweis begannen Ermittler am 19. September 2025 mit den Erhebungen. Dabei ergaben sich Verdachtsmomente, wonach die 33-Jährige bereits am 11. Juni 2025 – einen Tag nach dem Amoklauf – über eine internationale Online-Crowdfunding-Plattform einen Spendenaufruf gestartet haben soll.

Dabei soll sie sich fälschlich als Hinterbliebene ausgegeben und auf diese Weise mehr als 37.000 Euro an Spenden erhalten haben. Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte davon jedoch nur ein geringer Anteil an betroffene Opferfamilien weitergeben worden sein.

Bankkonten sichergestellt

Ermittlern gelang in der Folge die Ausforschung betroffener Bankkonten der Verdächtigen. Diese wurden mittlerweile bereits über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz sichergestellt und darauf befindlichen Spendensummen gesichert.

Betroffene bzw. getäuschte Personen können nun unter Verweis auf diese Ermittlungsverfahren persönlich Anzeige bei jeder Polizeiinspektion erstatten. Zudem kann die Rückerstattung einer Spende über das Antragsformular der Plattform "GoFundMe" beantragt werden. Die Plattform hat eine enge Kooperation mit den Ermittlungsbehörden bei der Aufklärungsarbeit zugesichert.

Weitere Verdachtsmomente

Des weiteren steht die 33-Jährige im Verdacht, unrechtmäßig Sozialleistungen in der Höhe von rund 23.000 Euro bezogen zu haben. Dabei soll sie unter Verwendung teils verfälschter Aufnahmebestätigungen Pflegestipendien des AMS erhalten haben, ohne die entsprechende Ausbildung jemals begonnen zu haben. Durch rasch eingeleitete Ermittlungsschritte konnte eine bevorstehende Auszahlung weiterer 14.000 Euro noch rechtzeitig verhindert werden.

Festnahme und Geständnis

Aufgrund bisheriger Ermittlungserkenntnisse wurde die 33-Jährige vergangenen Freitag über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in der Südsteiermark festgenommen. Während sie bei ihrer ersten Einvernahme sämtliche Vorwürfe noch bestritt, zeigte sie sich nach umfangreichen polizeilichen Ermittlungen und angesichts weiterer ihr zur Last gelegter Verdachtsmomente nun geständig.

Sie räumte ein, beim Spendenaufruf den Eindruck erweckt zu haben, selbst Angehörige des Amoklaufs zu sein. Ihren Angaben nach sei lediglich ein Teil der Gelder für eigene Zwecke verwendet worden. Den übrigen Betrag habe sie nach eigenen Angaben noch an betroffene Familien weitergeben wollen.

Ermittlungen dauern an

Die 33-Jährige wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert, wo sie sich aktuell in Haft befindet. Die Ermittlungen zu etwaigen Mittätern sowie weiteren möglichen Straftaten dauern noch an, auch wenn konkrete Hinweise darauf derzeit noch nicht vorliegen.

Quelle der Polizeinachricht: LPD Steiermark