Steiermark

Gleisdorf (Bezirk Weiz) – Alarmfahndung nach Schüssen

(Symbolbild)
(Symbolbild) (Bildquelle: Polizei Wien)

Samstagabend, 15. Mai 2021, gerieten zwei Gruppen von Jugendlichen in eine Auseinandersetzung, wobei in der Folge ein vorerst Unbekannter eine Schreckschusspistole zückte und mehrere Schüsse abgab. Dabei wurden vier Personen leicht verletzt. Gleisdorfer Polizisten forschten den Schützen (17) und weitere Tatverdächtige aus. Die Ermittlungen laufen.

Gegen 20:30 Uhr wurden mehrere Polizeistreifen in den Stadtpark Gleisdorf gerufen, nachdem dort Schüsse gefallen seien. Im Park trafen Polizisten vier Burschen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren an. Sie klagten über Schmerzen und gaben an, dass Unbekannte mit einer Pistole Tränengas auf sie geschossen hätten. Die jungen Männer aus dem Bezirk Weiz bzw. der Südoststeiermark wurden umgehend von ebenso im Einsatz befindlichen Polizei-Sanitätern des sogenannten "Kompetenzteams" und dem Roten Kreuz medizinisch erstversorgt und in der Folge in Krankenhäuser verbracht.

Bei einer sofort eingeleiteten Alarmfahndung unter Beteiligung sämtlicher polizeilicher Einheiten trafen Polizisten kurz nach 21.00 Uhr eine Gruppe von Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen am Parkplatz einer Firma in der Mühlgasse an. Die vorhandene Personsbeschreibung passte auf die drei Männer (17-21 Jahre) und die 18-Jährige. Polizisten nahmen die Tatverdächtigen aus den Bezirken Weiz und Graz-Umgebung zum Teil vorläufig fest und brachten alle vier zur weiteren Abklärung auf die Polizeiinspektion Gleisdorf. Bei den folgenden Befragungen bzw. der Einvernahme gestand der 17-Jährige aus dem Bezirk Weiz, dass er mit einer Schreckschusspistole mehrmals auf die Jugendlichen im Stadtpark geschossen hatte.

Im Rucksack des 17-Jährigen stellten Polizisten schließlich 22 Stück Munition (Platz- und Reizgas-Patronen) für die Schreckschusspistole sicher. Die Tatwaffe selbst, welche er auf der Flucht verloren haben soll, konnte auch bei einer Nachsuche mit Polizei-Diensthunden vorerst nicht aufgefunden werden. Am Tatort im Bereich des Pavillons stellten Beamte jedoch mehrere Hülsen aus der Schreckschusspistole sicher.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge dürfte es bereits vor der Schussabgabe zu einem Raufhandel der beiden jugendlichen Gruppen gekommen sein. Dabei erlitten offenbar zwei Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren leichte Verletzungen (Abschürfungen). Gegen diese beiden jungen Männer laufen nun auch Ermittlungen nach dem Suchtmittelgesetz, nachdem Beamte bei ihnen in etwa 18 Gramm Suchtmittel (Cannabiskraut), einschlägige Utensilien und hohe Bargeldbeträge sicherstellten.

Der 17-jährige Schütze wird über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz aus der Haft entlassen und auf freiem Fuß angezeigt. Er wurde zudem erkennungsdienstlich behandelt. Die übrigen Tatverdächtigen konnten bereits in der Nacht, nach deren Einvernahmen, wieder entlassen werden. Von den vier aufgrund der Schussabgaben verletzten Opfern konnten drei das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung sofort wieder verlassen. Lediglich ein 17-Jähriger blieb zur vorsorglichen Beobachtung über Nacht im LKH Graz. Ein gleichaltriger Bursche dürfte Verletzungen am Auge erlitten haben, der Schweregrad der Verletzungen ist bislang jedoch nicht bekannt. Die Ermittlungen zum Motiv und zum genauen Tathergang dauern noch an.