Polizeiticker

Vorfälle bei und in Kirchen in Wien - Bis zu 50 Jugendliche randalieren in Kirchen

Aufgrund der Terroranschläge in Frankreich wurde in Abstimmungsgesprächen zwischen dem BVT und dem Einsatzkommando Cobra erhöhter Schutz französischer Einrichtungen und verstärkte Überwachung auf öffentlichen Plätzen in Wien angeordnet (Symbolbild) (Bildquelle: Polizei NRW)

Beamte des Stadtpolizeikommandos Favoriten wurden am Donnerstagnachmittag auf Grund einer Zusammenkunft von etwa 20 Jugendlichen am Reumannplatz alarmiert.

Die Jugendlichen (Stbg.: Syrien, Afghanistan) skandierten religiös motivierte Parolen und bewegten sich unter Verwendung von Pyrotechnik in Richtung Viktor-Adler-Markt.

Als die Personen die uniformierten Polizisten bemerkten, zerstreute sich die Ansammlung. Die intervenierenden Beamten konnten in Folge noch zehn Beteiligte anhalten. Es handelte sich um Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren. Sie wurden wegen Anstandsverletzung und Lärmerregung angezeigt. Pyrotechnische Gegenstände sind bei den Jugendlichen keine vorgefunden worden.

Vorfall Pfarrkirche St. Anton

Zwei Stunden später kam es zu einem weiteren Vorfall in einer Kirche im 10. Bezirk. Etwa 30 bis 50 Jugendliche sollen, so der Einsatzgrund, in einer Kirche randaliert haben. Der in der Kirche anwesende Pfarrer verständigte umgehend die Polizei als die Jugendlichen gegen das Mobiliar in der Kirche traten.

Noch vor Eintreffen der alarmierten Beamten entfernten sich die Jugendlichen in unterschiedliche Richtungen. Laut derzeitigem Erkenntnisstand soll es bei dem Vorfall zu keinen Beschädigungen gekommen sein und es wurden keine Personen verletzt oder bedroht. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ist über die Zwischenfälle in Kenntnis gesetzt worden und überprüft die Vorfälle.

Vorfall Stephansdom

Heute gegen 08:00 Uhr betrat ein Mann den Stephansdom und rief islamische Parolen. Der Mann (25 Jahre, Stbg: Afghanistan) wurde von alarmierten Beamten der Bereitschaftseinheit angehalten. Er machte gegenüber den Polizisten einen verwirrten Eindruck, eine amtsärztlichen Untersuchung wird noch am Samstag durchgeführt.

Die Beamten sperrten daraufhin den Bereich um den Dom großräumig ab. Bei präventiven Durchsuchung des Doms wurden keine bedenklichen Gegenstände gefunden. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ist über die Zwischenfälle in Kenntnis gesetzt worden und überprüft die Vorfälle.

Sofortige Reaktion von Polizei und BMI

Aufgrund der Terroranschläge in Frankreich wurde in Abstimmungsgesprächen zwischen dem BVT und dem Einsatzkommando Cobra erhöhter Schutz französischer Einrichtungen und verstärkte Überwachung auf öffentlichen Plätzen angeordnet. Der exekutive Streifendienst für betroffenen Bereiche wurde erheblich verstärkt.

Innenminister Karl Nehammer stellt erneut klar: "Wir stellen uns jeder Form von Extremismus mit aller Härte entgegen, da gibt es keine Toleranz. Wir lassen uns in Österreich das Recht auf freie Religionsausübung niemals zerstören und werden die christliche Gemeinschaft mit all unseren Kräften schützen.""Ich habe den Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit umgehend angewiesen, alle Polizeidienststellen aufgrund der aktuellen Ereignisse zu sensibilisieren und den öffentlichen Raum insbesondere im Hotspot Favoriten verstärkt zu überwachen."